photos by @paulin_amler
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Demokratischer Campus. Was bedeutet das?
Für uns als Juso-Hochschulgruppe bedeutet das zunächst mehr Transparenz. Deshalb wollen wir euch Gremiensitzungen zugänglicher machen und Inhalte verstärkt über unsere Social Media Kanäle mit euch teilen.
Weiterhin wollen wir das Format einer regelmäßigen Sprechstunde im Studierendenrat zu aktuellen Themen und Fragen etablieren, um interessierte Studierende mehr an der
Hochschulpolitik teilhaben zu lassen.
Darüber hinaus fordern wir aber auch mehr Transparenz von anderen universitären Gremien wie dem Rektorat ein, damit bedeutende Inhalte, bspw. Kürzungspapiere, offenliegen und ein demokratischer Prozess zur Entscheidungsfindung gewährleistet werden kann.
Im Zuge dessen wollen wir auch die Diskussionskultur innerhalb der Universität stärken und für alle zugänglicher machen.
Darüber hinaus fordern wir aber auch mehr Transparenz von anderen universitären Gremien wie
dem Rektorat ein, damit bedeutende Inhalte, bspw. Kürzungspapiere, offenliegen und ein
demokratischer Prozess zur Entscheidungsfindung gewährleistet werden kann.
Im Zuge dessen wollen wir auch die Diskussionskultur innerhalb der Universität stärken und für
alle zugänglicher machen.
Damit unsere Stimmen noch mehr bewirken können, setzten wir uns zudem für eine Erhöhung der
Anzahl von Studierenden in universitären Gremien ein.
Damit unsere Stimmen noch mehr bewirken können, setzten wir uns zudem für eine Erhöhung der Anzahl von Studierenden in universitären Gremien ein.
Klimagerechter Campus. Was bedeutet das?
Mit Rücksicht auf unsere Umwelt stehen wir für ein umfassendes Klimaschutzprogramm an der
MLU ein.
Ein erster Ansatzpunkt soll dabei die Etablierung eines Pfandsystem für den Straßenverkauf in den
Mensen sein, um zukünftig den Verpackungsmüll von To-Go Bechern und anderen Behältnissen
gänzlich zu vermeiden.
Das vegetarische und vegane Angebot in der Mensa soll außerdem ausgeweitet werden, sodass jede Mensa jeden Tag ein solches Gericht, bestenfalls beide Möglichkeiten, anbietet.
Um die alternative Mobilität zu stärken, wünschen wir uns ausleihbare Fahrräder auf
verschiedenen Standorten der Universität.
Um einen klimagerechten Campus zu schaffen, muss außerdem das Nachhaltigkeitsbüro stärker in die Arbeit aller universitären Gremien eingebunden werden.
Ausfinanzierter Campus. Was bedeutet das?
Die Kürzungsdebatte beherrscht die aktuelle Hochschulpolitik an der MLU wie kaum ein anderes Thema – und das nicht ohne Grund. Mit dem vom Senat beschlossenen Kürzungspapier stehen 4000 Studienplätze, 25 Lehrstühle und die Zukunft von 250 Mitarbeiter*innen auf dem Spiel. Wir als Juso-Hochschulgruppe stellen uns klar gegen diesen Kürzungshammer des Rektorats und stehen für eine ausfinanzierte Universität ein!
Die Kürzungen haben bereits jetzt gravierende Auswirkungen für alle Studierende: Schon jetzt gibt es an der Universität einen Einstellungsstopp für neue Mitarbeiter*innen, sogar eine Elternzeitvertretung ist häufig nicht möglich. Das hat einen sehr negativen Einfluss auf die Hochschullehre – viele Studierende warten bereits jetzt auf nicht korrigierte Hausarbeiten oderKlausuren.
Schlussendlich können die Kürzungspläne jedoch nur verhindert werden, indem die Landesregierung die Universität in Halle, auf welchem Weg auch immer, finanziell stärker unterstützt. Deshalb setzen wir uns als Juso-Hochschulgruppe ebenfalls stark dafür ein, dass die Landesregierung ihre bisherige Position überdenkt und die MLU finanziell auskömmlich ausstattet.
Erschreckender wird diese ganze Debatte nur noch dadurch, dass bei den Entscheidungen die Studierenden selbst gar keine Möglichkeit zur Beteiligung hatten. Während auf dem Uniplatz regelmäßig Hunderte gegen die Pläne des Rektorats protestierten, fielen die Entscheidungen in nichtöffentlichen Gremien oder dem Senat selbst, der lediglich aus 23 stimmberechtigten Mitgliedern zusammengesetzt ist – davon übrigens nur 4 Studierenden. Von einer Beteiligung auf Augenhöhe kann also nicht die Rede sein.
Doch die Folgen des im April vom Senat beschlossenen Kürzungsplans sind noch viel gravierender: Einzelne Studiengänge, vor allem kleine Fächer wie die Indologie oder die Gräzistik, sollen komplett von der Bildfläche verschwinden. Größere Studiengänge, dabei unter anderem Jura oder Wirtschaftswissenschaften, sollen mit höheren NC’s belegt werden. Schlussendlich würde die Streichung von 25 Lehrstühlen dazu führen, dass sich das Studium in fast jedem Fachbereich erheblich verschlechtern könnte.
Sozialgerechter Campus. Was bedeutet das?
Reiche Eltern für alle! Zunächst muss es allen Studierenden möglich sein unabhängig vom Geldbeutel der Eltern studieren zu können. Dazu gehört eine überfällige BaföG-Reform. Ziel des BaFöGs muss es wieder sein einen elternunabhängigen Vollzuschuss zu erreichen. Kurzfristig müssen die Grundbedarfe und Bemessungsgrenzen deutlich nach oben korrigiert und neu berechnet werden.
Analog zu anderen Beratungsangeboten ist für unseren sozial gerechten Campus ebenfalls wichtig, dass es eine leicht zugängliche und kostenfreie psychosoziale Beratung beim Studierendenrat etabliert wird. Zudem wollen wir einen sicheren Raum schaffen, in dem sich Long- Covid-Betroffene austauschen und helfen können.
Die Versorgung mit aktueller Literatur ist auch im Zuge der Finanzkrise der Universität seit längerem immer schlechter. Ein Grund hierfür ist, dass das Land den Zuschuss zur Erfüllung der Aufgaben als Landesbibliothek seit Jahren nicht erhöht hat. Hier muss das Land Abhilfe schaffen. Auch der private Erwerb von Literatur muss in unseren Augen gefördert werden.
Studium wird zukünftig deutlich digitaler werden. Um gutes und bezahlbares Internet für alle zu ermöglichen, wollen wir prüfen, ob auch für privat wohnende Studierende Sammelverträge angeboten werden können.
Auch wenn die Mietsituation in Halle eine eher entspannte ist, zeigen sich doch in einigen Stadtvierteln deutliche Preissteigerungen. Um nicht zukünftig von Entwicklungen überrollt zu werden, muss das Studentenwerk seinen Rückbau an Wohnheimplätzen beenden. Außerdem sollte auch im Bereich der innerstädtischen Standorte wieder mehr Plätze anbieten. Ziel sollte es sein, einem signifikanten Anteil der Studierenden Plätze in Wohnheimen anbieten zu können.
Vielfältiger Campus. Was bedeutet das?
Unser Ziel als Juso-Hochschulgruppe ist es ein barrierefreies Studium zu ermöglichen. Wir möchten, dass die Universitätswebsite für alle zugänglich ist. Hierbei soll es für blinde Menschen einen Audioguide geben, der ihnen auch einen Zugriff auf die Informationen ermöglicht. Zusätzlich soll eine volle Beratungsstelle geschaffen werden, um für umfangreiche Unterstützung im Universitätsleben zu sorgen. Zudem sollen alle Standorte und Räume der Universität Rollstuhlfahrer*innen zugänglich sein. Damit niemand Probleme beim Nacharbeiten der Vorlesungen hat, sollen alle Dozierende ihre Vorlesungen und Skripte hochladen müssen.
Unser Ziel als Jusos-Hochschulgruppe ist es das Studium mit Kind zu stärken. Das heißt, dass wir mehr Unterstützung gerade durch vermehrte verpflichtende hybride Lehre fordern. Es müssen mehr Uni Kitaplätze geschaffen werden und verlängerte Öffnungszeiten der Kitas eingeführt werden.
Unser Ziel als Juso-Hochschulgruppe ist es, dass es keine Hürden für Studierende, die sich als trans identifizieren, mehr gibt. Wir wollen, dass Studierenden die Namensänderung in der Uni leichter gemacht wird. Außerdem darf es zu keiner Unterstützung seitens der Uni von transgenderfeindlichen Gruppen mehr kommen. Wir fordern, dass es All-Gender-Welcome WC's an allen universitären Standorten gibt und zusätzlich kostenlose Hygieneartikel auf allen Toiletten bereitgestellt werden.
Unser Ziel als Juso-Hochschulgruppe ist geschlechtergerechte Sprache zu etablieren. Das bedeutet für uns:
Wir fordern von der Universität einen Leitfaden für geschlechtergerechte Sprache. Hierfür ist das Sprichwort passend: Alles kann, nichts muss! Es darf niemanden zu Last gelegt werden, wenn er Gendern möchte, gleiches gilt auch andersrum.
Zukunftsfähiger Campus. Was bedeutet das?
Der Online-Zugang zu Fachliteratur und Datenbanken ist für ein zeitgemäßes Studium unverzichtbar. Nicht nur in Zeiten der Pandemie wird dadurch Studierenden ein hohes Maß an örtlicher und zeitlicher Flexibilität, frei von Einschränkungen durch Öffnungszeiten von Bibliotheken gewährleistet.
Insbesondere auch jenen Studierenden, welche nicht die Möglichkeit haben oft teure Lehrbücher selbst zu kaufen, wird ein unabhängigeres Lernen ermöglicht. Deshalb setzen wir uns für den Erhalt der im Laufe der Pandemie entstandenen Zugänge ein und fordern, dass diese in Zukunft keinesfalls etwaigen Kürzungen zum Opfer fallen dürfen.
In den letzten Jahren waren wir auf Grund der Pandemie stark auf das Angebot der Online-Lehre angewiesen. Auch das Modell der Hybriden Lehre wurde stark ausgebaut. Trotz einiger Probleme, die so schnell wie möglich behoben werden sollten, bringt die Hybride Lehre auch abseits von Corona Vorteile. Es wäre eine Vergeudung von Ressourcen, das Wissen und die vorhandene Technik in der Ecke liegen zu lassen. Stattdessen sollte die hybride Lehre weiter optimiert werden, so dass sie in Zukunft fester Bestandteil des universitären Studiums sein kann. Wir als Juso-Hochschulgruppe wollen uns deshalb dafür einsetzen Online-Angebote auszubauen und für möglichst viele erreichbar zu machen und gleichzeitig dafür zu kämpfen, dass der Staat dies nicht als Ausrede benutzt, um die Präsenzhochschulen zu vernachlässigen. Eine gezielte Verknüpfung von Präsenzkursen und Online-Angeboten (Blended Learning) ist aus unserer Sicht eine Bereicherung und ermöglicht allen Studierenden, den individuellen Weg des Lernens frei zu wählen.
Wir möchten uns für den Ausbau der digitalen Universitätsverwaltung einsetzen. Eine zukunftsfähige Universität sollte es ermöglichen Anträge und Formulare online einzureichen. Die bereits vorhandenen Möglichkeiten sollen ausgebaut werden.
In den letzten Semestern wurde auf Grund der Pandemie in viele Bundesländern, so auch in Sachen-Anhalt, die Regelstudienzeit verlängert. Durch eine Regelstudienzeitverlängerung konnte sich auch die Förderhöchstdauer für BAföG-Leistungen automatisch um ein weiteres Semester verlängern. Ferner mussten Studierende gegenüber den BAföG-Ämtern nicht belegen, dass sich die Pandemie nachteilig auf ihren Studienverlauf ausgewirkt hat und sie deshalb länger studieren. Was in der Pandemie möglich war muss auch in Zukunft möglich sein. Durch Studienverlaufspläne und Regelstudienzeiten wird ein besonderer Druck auf die Studierenden an den Hochschulen in ganz Deutschland aufgebaut. Diesen gilt es abzuschaffen und nicht weiter zu erhöhen.
Auch die Begrenzung der Versuche wurde in den letzten Semestern aufgehoben. Das bedeutet, dass eine Prüfung, die mit „nicht bestanden“ bzw. „nicht ausreichend“ bewertet wird, als nicht unternommen gilt. Die meisten Prüfungsverordnung geben vor, dass eine Prüfung höchstens drei mal „nicht bestanden“ werden darf bis es dann zum Ausschluss aus dem Studiengang kommt. Auch diese Regelung erhöht unnötig den Druck auf die Studierenden und führt auf lange Sicht nicht zu besseren Ergebnissen. Es ist dringend an der Zeit eine bundesweite Freiversuchsregelung zu schaffen.